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Peniger Feuerwehr revanchiert sich mit Retourkutsche
Da zwei Wehrleitern vom Filialleiter eines Konzerns Versagen bei der Flutkatastrophe vorgeworfen wird, bringen die Ehrenamtlichen mit einer spektakulären Aktion dessen Bier-Spende zurück.
Das Video auf der Internetplattform Youtube ist nur knapp sieben Minuten lang, aber es hat in Penig eingeschlagen wie ein Blitz. Der Inhalt birgt sogar derart Sprengstoff, dass auch rund zwei Wochen nach dem Vorfall das Gezeigte das Stadtgespräch Nummer eins ist.
Mit Blaulicht rollt Anfang September ein Korso von 13 Fahrzeugen sämtlicher neun Ortswehren die Bahnhofstraße hinunter. Nach und nach hält ein Fahrzeug vor dem Vodafone-Shop an der Thierbacher Straße an, Feuerwehrleute steigen aus, bringen einen Kasten Bier hinein, fahren ab. Das Prozedere wiederholt sich, bis letztlich zehn Kästen im Laden verschwunden sind. Die Aktion wirkt auf den ersten Blick keineswegs brisant, eher ist ihr eine gewisse Komik inne.
Lob und Tadel für die Feuerwehr
Doch das Ganze hat einen ernsten Hintergrund: Denn nach Ansicht der Feuerwehrleute hat der Filialleiter des Shops die Ehrenamtlichen gehörig vor den Kopf gestoßen. Mario Silligmann tritt seit geraumer Zeit als Chefredakteur eines Anzeigenblattes auf. Im "Sachsenblitzer", so dessen Titel, lobt er einerseits das Engagement der Peniger Wehr während der jüngsten Flutkatastrophe, zugleich wird deren Einsatz und das Verhalten des Stadtwehrleiters Jan Lange und des Gemeindewehrleiters Thomas Cramer in den Dreck gezogen. Der Tenor der Vorwürfe: Cramer hätte die Leute bedroht, Lange wäre unfähig, eine Wehr zu führen.
Das war zu viel für die Feuerwehrleute. Rasch waren sie sich einig: Die zehn Kästen Bier, die sie als Dank für den Fluteinsatz von Vodafone als Geschenk erhalten hatten, werden zurückgebracht. Eine Aktion, die nicht nur im Internet Wellen geschlagen hat und auf Wohlwollen stieß. Einige Peniger fanden dem Vernehmen nach die Retourkutsche so gut, dass sie einen Kasten Bier springen ließen. Weshalb jetzt sogar mehr Bierkästen im Gerätehaus stehen sollen als zuvor.
Die Feuerwehr hält sich zu ihrer aufsehenerregenden Fahrt, den Gründen dazu und den Folgen bedeckt. Gemeindewehrleiter Thomas Cramer lässt sich nur mit den Worten zitieren, dass dies eine Ausbildungsfahrt gewesen sei. "Marschkolonnen sind zwingend durch Blaulicht abzusichern", hob er hervor.
Mario Silligmann, der sich gegenüber der "Freien Presse" zu der Angelegenheit nur schriftlich äußern will, bezeichnet die Aktion als "fragwürdig" und betont, dass die Vodafone-Filiale der Feuerwehr nach wie vor "für ihren Einsatz und die Hilfe dankbar" sei. Auf die Frage, warum er Cramer und Lange derart angeht, äußert er sich nicht.
Filialleiter schweigt zu Gründen
Im Sachsenblitzer wurde die Stadt, aber auch Bürgermeister Thomas Eulenberger (CDU) schon mehrfach und bisweilen hart und nicht immer sachlich kritisiert. "Es gäbe andere Wege und Mittel sich mit Beschwerden an uns zu wenden", sagte Stadtsprecherin Manuela Tschök-Engelhardt in Vertretung des im Urlaub weilenden Eulenberger. Silligmann schweigt indes dazu, warum er auf diese und nicht auf andere Weise - etwa mit einer Wortmeldung im Stadtrat - seinen Unmut äußert.
Geile Aktion von den Kameraden, da wäre ich gerne dabei gewesen, einfach nur um die bekloppten Gesichter im Vodablöd Laden zu sehen
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Erst wenn das letzte Feuerwehrfahrzeug eingespart,
der letzte Arbeitsplatz am Ort ins Ausland abgewandert ist,
werdet ihr euch bewusst werden,
dass man mit Geld allein ein Feuer nicht löschen kann.
Peniger Feuerwehr revanchiert sich mit Retourkutsche
